Silikatfarbe Bad
Das Badezimmer ist ein Ort, an dem man sich besonders wohlfühlen möchte. Hier muss alles sauber und ordentlich sein, denn Schmutz und Dreck werden als unhygienisch angesehen und sorgen daher eher für eine gewisse Abscheu. Doch auch hier möchte man einen Wandanstrich haben, der möglichst lange hält und nicht all zu oft erneuert werden muss. Doch kann dabei zum Beispiel Silikatfarbe für das Bad nützlich sein? Wenn ja, was ist dabei zu beachten und welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, damit die Silikatfarbe für das Bad auch wirklich die entsprechende Haltbarkeit erbringt? Diese Fragen sollen hier beantwortet werden, damit die Gestaltung des eigenen Bades nicht zu einem Fiasko wird.
Silikatfarbe im Bad – Ist dies möglich?
Silikatfarbe für das Bad, ist eine Farbe, die auf mineralischer Basis aufgebaut ist. Dies bedeutet, dass diese auch nur auf anderen mineralischen Untergründen abbinden kann. Der Grund hierfür ist die Verkieselung, denn anders als andere Farben trocknet diese nicht auf physikalischem Wege durch verdunsten, sondern auf chemische Art und stellt somit eine untrennbare Verbindung zwischen Untergrund und Pigmenten her. Dies macht diese Farbe besonders robust und auch für den Einsatz in Umgebungen geeignet, in denen andere Farben nicht nutzbar sind.
So herrscht im Bad immer eine größere Feuchtigkeit, als in anderen Räumen. Doch Silikatfarbe für das Bad kann damit hervorragend umgehen, denn die mineralischen Bestandteile lassen sich von der Feuchtigkeit nicht beeinflussen, sodass die Farbe hier genauso schnell aushärtet, wie in anderen Bereichen des Hauses. Zudem ist die Farbe wischfest, denn es gibt kein bekanntes Lösungsmittel, dass die Farbe wieder von der Oberfläche entfernen könnte. All dies macht die Silikatfarbe für das Bad zu einem Anstrich, der allen Anforderungen der Umgebung gerecht werden kann.
Eigenschaften von Silikatfarbe für das Bad
Doch auch die Eigenschaften von Silikatfarben für das Bad sind besonders. Wer zum Beispiel einen Kalkputz oder vergleichbare Wandverkleidungen besitzt, der hat im Badezimmer eine hohe Atmungsaktivität der Wände. Diese nehmen Feuchtigkeit auf und geben diese bei trockner Luft wieder in den Raum ab, sodass stets ein gleichmäßiges Klima herrscht. Silikatfarbe besitzt ebenfalls eine sehr hohe Diffusion, sodass auch hier die Feuchtigkeit in die Wand einziehen und später wieder abgegeben werden kann. Somit beeinflusst die Farbe – anders als etwas bei Dispersionsfarben – das Umgebungsklima gar nicht. Die angenehmen Werte bleiben erhalten und das Klima immer konstant.
Zudem beugt dieser Umstand auch Schimmel vor. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang noch einen anderen Grund, warum Schimmel keine Chance hat. Silikatfarbe ist stark alkalisch und weißt einen genauso hohen pH-Wert wie Lauge auf. In diesem Milieu kann keine Schimmelspore gedeihen, sodass das Bad effektiv vor einem Befall geschützt werden kann. Besonders in den Ecken der Räume sind oftmals Punkte vorhanden, an denen sich gerne Schimmel festsetzt. Silikatfarbe für das Bad verhindert auf die Ausbreitung schon im Keim, was es durchaus sinnvoll macht, diese Farbe in einer solchen Umgebung zu Einsatz zu bringen.
Diese Vorbereitungen sind erforderlich
Allerdings müssen auch ein paar Vorbereitungen getroffen werden, damit die Silikatfarbe im Bad auch eingesetzt werden kann. Zuerst sollte dabei natürlich der richtige Farbton getroffen werden. Hier empfiehlt es sich, diesen professionell anmischen zu lassen, wobei mit ein wenig Erfahrung und Übung, dies aber auch in Eigenarbeit gelingen kann.
In jedem Fall müssen Handschuhe und eine Schutzbrille getragen werden, denn Silikatfarben sind sehr aggressiv und können zu Verätzungen auf der Haut führen. Dies ist nach der Verkieselung an der Wand nicht mehr der Fall, aber so lange sie sich im flüssigen Zustand befinden, sollten sie niemals mit bloßen Händen berührt werden. Zudem sollten auch alle Gegenstände im Bad abgedeckt werden, denn besonders wenn um das Waschbecken oder die Wanne geht, ist Vorsicht geboten. Gerät die Silikatfarbe in Kontakt mit der Emaile, kann dies Schäden durch Verätzungen verursachen. Sollte dies geschehen, muss die Silikatfarbe auf der Stelle entfernt werden.
Beim Streichen sollte mittels einer Rolle immer eine Bahn nach der anderen aufgetragen werden. Erst wenn eine vollständig deckt, kann zur Nächsten übergegangen werden. Auf diese Weise erspart man sich das aufwendige Nachstreichen mit einer erneuten Schicht, wenn am Ende doch noch hellere Flecken zu sehen sein sollten. Das Abbinden beginnt in der Regel auf der Stelle nach dem Kontakt mit dem Untergrund, sodass etwaige Fehler sofort korrigiert werden müssen.
Kleine Hindernisse
Allerdings gibt es beim Einsatz von Silikatfarbe im Bad auch einige kleine Hindernisse. Besonders in der feuchten Umgebung kann es einmal der Fall sein, dass der Putz leicht bröckelt und an so manchen Stellen Schwächen zeigt. Auch poröser Putz lässt sich nur sehr schwer streichen. In einem solchen Fall muss als Festigung unbedingt eine Lösung aus Wasserglas aufgebracht werden. Es darf in keinem Fall mit Kunstharzen gearbeitet werden, da auf diesen die Silikatfarbe nicht abbinden kann. Die Festigung muss entweder einmal aufgetragen werden oder auch mehrmals zum Einsatz kommen. Dies hängt einfach davon ab, wie porös sich das Material zeigt. Wer kunststoffhaltigen Tiefgrund auftragen muss, da ansonsten kein ausreichender Halt geboten wird, der hat aber noch eine Alternative.
Hier kann dann zu Dispersionsilikatfarben gegriffen werden. Diese binden auf physikalische Art ab und verkieseln nicht, sodass man diese Farben später auch entfernen kann. Zudem enthalten sie einen gewissen Anteil an Kunststoff, der somit auch auf Oberflächen aufgebracht werden kann, die nicht aus Silikat bestehen. Dabei bleibt die Diffusionsrate aber erhalten, denn durch das verwendet Silikat, werden die Poren nicht verschlossen und das Material kann weiterhin Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und diese später auch wieder abgeben.
Wer Fliesen streichen möchte, der muss ohnehin auf diese Methode zurückgreifen. Hier halten nur Dispersionssilikatfarben, denn in vielen Fällen reicht der Silikatgehalt des Steinzeugs nicht aus, um eine entsprechende Verkieselung zu gewährleisten. Zudem kann es hier nicht schaden, eine Grundierung aus Kaliwasserglas aufzutragen, die für ein besseres Abbinden der Farbe auf der Oberfläche sorgt. Allerdings muss dann darauf geachtet werden, dass das Material auch für den Einsatz in feuchten Umgebungen geeignet ist, denn in wenigen Fällen kann sich über längere Zeit, die Farbe von den fliesen durch das Einwirken von Wasser auch wieder lösen.
Für den genanten Fall kann auch fachmännischer Rat gesucht werden, denn es gibt durchaus Kaliwasserglasgrundierungen, die hier spezielle Eigenschaften besitzen. Diese können aber deutlich teurer ausfallen und sind in der Regel nur im Fachhandel zu erwerben.